Bärlauch Mürbeteig ist das quietsch grüne Geheimnis dieser frühlingsfrischen Tartelettes aux légumes de printemps. Ziegenfrischkäse und eine Auswahl an frischem Frühlingsgemüse, machen diese Tartelettes zu einer genialen Vorspeise auch für Vegetarier.
Bärlauch ist in Frankreich nicht so der Hype wie in Deutschland. Hier wartet das halbe Land auf den April und die damit beginnende Bärlauchernte. In Frankreich ist er etwas seltener zu bekommen und nicht wie hier in jedem Supermarktregal. Aber aus guten Quellen 😉 weiß ich, die Franzosen holen auf was den Bärlauch anbetrifft. Ich hoffe ich kann euch mit diesen Tartelettes aux légumes de printemps begeistern und ein paar mehr Franzosen verführen. Am letzten Wochenende hat das schon ganz gut geklappt!
Wie kommt man denn auf die Idee Bärlauch in einen Teig zu packen?
Tja, ich weiß eigentlich nicht mehr genau wie es zur Idee kam, aber ich experimentiere einfach gerne rum und irgendwie war das eine ziemlich spontane Geschichte mit dem grünen Bärlauchteig. Neben vielen bewährten Rezepten, die ich euch hier in meinem Patisserie-Blog zeige, werden natürlich auch eine Menge neue Rezepte ausgetüftelt oder ausprobiert und bei so einer Gelegenheit, hat sich eben ein wenig Bärlauchpesto in den Teig verirrt. Letztes Jahr hatte ich ein wenig mit diesem grünen Bärlauchteig herumexperimentiert. Nur irgendwie, war noch nicht alles wie ich wollte. Damals hatte ich einen klassischen Mürbeteig mit Ei und Butter genommen und mit Bärlauchpesto vermischt. Aber nach dem Backen, war die Farbe nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. Etwas zu blass außen. Der Bärlauch Mürbeteig sollte noch grüner werden, sozusagen der Shrek oder der Hulk unter den Mürbeteigen. Das war mein Plan für diesen Frühling. Also habe ich schnell das Ei und das nicht ausreichende Chlorophyll im Bärlauch als „Entgrüner“ identifiziert.
Einfache das Ei weglassen, kein Problem! Habe ich eben einen Pâte à foncer in seiner ursprünglichsten Form, wie er auch z.B. für Pasteten verwendet wird. Nur wie kommt mehr Grün in den Bärlauchteig, ohne dass ich mehr Bärlauch nehmen muss? Denn mehr Bärlauch, wäre eindeutig zu extrem. Da fiel mir die Petersilie ein. Sie enthält sehr viel Chlorophyll und macht den Bärlauch auch noch etwas verträglicher. Was soll ich sagen, einfach perfekt und so unglaublich lecker in Kombination mit dem Ziegenfrischkäse.
Ich werde nächstes Wochenende noch einmal meine Chancen auf den letzten Bärlauch nutzen und mal sehen, was ich dann in dem grünen Teig verstecke. Vielleicht wirklich mal eine kleine Pastete, für eure Vorschläge bin ich offen!
Rezept für »Tartelettes aux légumes de printemps« mit Bärlauch-Mürbeteig
Zutaten für 6 Tartelettes
Wichtige Backutensilien
Pâte à foncer à l’ail des ours – Bärlauch-Mürbeteig / Bärlauchteig
- 110 g Butter
- 200 g Mehl Type 405
- 3 g Salz
- 3 g Zucker
- 35 g Bärlauch und glatte Petersilie (halb und halb)
Füllung und Garnitur
- 150 – 175 g Ziegenfrischkäse
- Grüner Spargel
- Radieschen
- 50 g grüne frische Erbsen
- Frühlingszwiebeln
- Olivenöl
- Zitronensaft (frisch)
- Pfeffer
Zubereitung
Schritt 1
Bärlauch und Petersilie verlesen, waschen und abtrocknen. Genaue Menge abwiegen und mit einem Pürierstab pürieren. Die zimmerwarmen Butter zugeben und weiter sehr fein pürieren (Pürierstab). Bis eine quietsch grüne Bärlauchbutter entstanden ist. Die Bärlauchbutter für ca. 45 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Schritt 2
Mehl durchsieben, Salz und Zucker zugeben und mit der kalten Bärlauchbutter (1) zügig verkneten. Den Bärlauchteig auf Frischhaltefolie fingerdick verteilen und (2) verpacken. Für ca. 1 Stunde in den Kühlschrank geben.
Schritt 3
Ofen auf 170°C vorheizen.
Bärlauchteig aus dem Kühlschranknehmen und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche 2-3 mm dünn ausrollen. Kreise (11,5 -12 cm) passend zum Tartering (8 cm) mit einem Ausstecher oder Glas ausstechen und die Tartringe mit dem Teig auslegen (3).
Schritt 4
Auf einem mit Backpapier oder einer Silikonmatte ausgelegtem Backblech, bei 170°C für ca. 15 – 17 Minuten, auf mittlerer Schiene blind backen. Nach der Hälfte der Backzeit, euer Blindbackmaterial aus den Tartringen nehmen und die verbleibende Zeit zu Ende backen. Danach auskühlen lassen.
Die Tartelettes fühlen sich nach dem Backen noch etwas weich an. Nach dem Auskühlen werden sie fester, ähnlich wie bei Weihnachtsplätzchen.
Schritt 5
Ziegenfrischkäse cremig rühren und gleichmäßig auf die Tartelettes verteilen.
Frühlingsgemüse putzen, waschen und abtrocknen. Vom grünen Spargel die holzigen Enden abschneiden. Erbsen und Spargel in Salzwasser bissfest garen und in Eiswasser schnell runterkühlen.
Das Gemüse in die verschiedensten Formen schneiden. Frühlingszwiebeln in ganz feine Streifen schneiden. Spargelköpfe teilweise halbieren und teilweise ganz lassen. Von den Spargelstangen mit einem Sparschäler ganz feine Streifen schneiden und zusammenrollen oder in kürzere Stücke schneiden und die Enden abschrägen. Radieschen halbieren oder in dünne Scheiben hobeln oder zu kleinen Sternen schneiden. Ganz wie ihr wollt!
Schritt 6
Danach unsymmetrisch! auf dem Ziegenfrischkäse anordnen und mit den Erbsen bestreuen.
Etwas Olivenöl und Zitronensaft vermischen und über die Tartelettes aux légumes de printemps träufeln. Pfeffer zerstoßen und zu den Tartelettes reichen.
La vie est belle
Eure
La Pâticesse
Genau, da gibt es noch viel zu kombinieren. Bin gespannt was du dir einfallen lässt.
Ich dachte da noch an irgendetwas mit Lachsforelle…
Viele liebe Grüße
Claudia
Hallo Claudia, ich habe es Dir eben schon auf Facebook geschrieben: Ich bin schwer begeistert von dem Rezept und den Fotos. Liebe Grüße Julia
Vielen lieben Dank Julia, ich hab es gerade gelesen!
Bin gespannt was du so in den Bärlauch Mürbeteig verpackst?
Sonnige Grüße
Claudia
Liebe Claudia, das ist eine super Idee und so ästhetisch. Das backe ich sicher nach! Danke für die tolle Anregung.
Merci Barbara und berichte, wie du die Tartelettes gefüllt hast!
Viele liebe Grüße
Claudia
Wirklich schöne und sehr appetitliche Komposition. Ein große Kompliment an diesen schönen Blog.
Ich wünsche dir noch viel Erfolg.
Sehr lieb von dir, Gisela!
Ich hoffe, du findest viele schöne Rezepte zum Nachbacken hier.
Claudia
claudia, oh claudia,
du bist ja eine kuenstlerin!
dieses foto – eine wucht. im geiste lass ich mir gerade eines deiner tartlettes auf der zunge zergehen. ja, diesem rezept bin ich hilflos ausgeliefert, so schoen ist es! zwar duerfte es ein bisserl heftig werden, den baerlauch mit der butter zu vermaehlen (ende maerz hatte ich dieses vergnuegen schon einmal beim bauen von spinat-baerlauch-gnoccis) aber wozu habe ich denn auch all den baerlauch eingefroren? mein treuer zauberstab wird mir zur seite stehen. und der spargel ist gerade so frisch …
vielen lieben dank fuer diese idee, claudia, und herzliche gruesse! – marie
Liebe Marie,
vielen Dank für deine lieben Kommentare. Manchmal ist es einfacher den Bärlauch und die Butter mit einem großen Mörser fein zu zerreiben. Denn umso feiner, umso schöner wird der Teig.
Viele Grüße
Claudia
Liebe Claudia,
ich habe erst vor ein paar Tagen deinen beeindruckenden und motivierenden Blog entdeckt und bin voller Tatendrang! Ich bin aber unsicher, ob z.B. der Blätterteig oder der Teig für Tartes bei Heißluft oder Ober-/ Unterhitze bei deinen Grad-Angaben gebacken werden soll. Soweit ich weiß, ist Heißluft aggressiver und vielleicht deswegen nicht geeignet.
Und noch eine Frsge zu den kleinen, aber auch größeren Tarteformen. Du empfiehlst Formen ohne Boden, auch nicht mit herausnehmbarem Boden. Hat das einen Grund?
Ich freue mich auf deine Antworten!
Ganz liebe Grüße aus Hamburg von Petra
Liebe Petra,
wenn ich nichts anderes schreibe, dann bitte mit Ober-/ Unterhitze backen. Es gibt viele Gründe nicht mit Heißluft zu backen und nur wenig Rezepte bei denen sie wirklich von Vorteil ist. Daneben möchte ich gerne Lesern ermöglichen, mit allen Arten von Öfen zu backen. Vom alten Gasofen bis zum Hightech-Geräte.
In meinem Blog La Pâticesse zeige ich Rezepte der traditionellen französischen Pâtisserie, aber auch der modernen und Haute-Pâtisserie. Darum arbeite ich natürlich auch so, wie ich es gelernt habe und gebe diese Techniken und Tipps an meine Leser weiter. Deshalb arbeite ich mit den sogenannten Tarteringen der Pâtisserie. Diese ermöglichen, dass Teige sehr dünn (1 – 2 mm) ausgerollt und gebacken werden können und diese fragilen Tartes dann leichter und ohne Bruch aus dem Ring gehoben bzw. der Ring von ihnen abgezogen werden kann. Daneben gibt es noch viele weiteren Gründe. Es lassen sich alle Rezepte auch in normalen Tarteformen backen. Natürlich weicht dann das Ergebnis auch etwas ab.
Viele Grüße
Claudia