Dieses Grundrezept ist die Basis für einen der größten französischen Patisserie-Klassiker – der famose Baba au rhum. Dafür wird der Teig in Dariol- oder Savarin-Formen gebacken und mit einem aromatisiertem Sirup und Rhum getränkt und z.B. mit Früchten (meist kandierte Früchte oder Rosinen in Rhum getränkt), Sahne oder Crème pâtissier ausgarniert. Klassischerweise werden auch Rosinen zum Teig gegeben. Aber dem Ausgarnieren oder Tränken von Babas oder Savarins sind keine Grenzen gesetzt, es darf also experimentiert werden! Und ich habe experimentiert in den letzten Wochen (hicks), das werdet ihr im Blog noch merken die nächsten Wochen.
Pâte à babas ou à savarins ist ein Hefeteig und hat leichte Ähnlichkeiten mit einem Brioche-Teig. Nur meist etwas weniger reichhaltig und etwas flüssiger. Wie flüssig der Teig sein kann, überrascht manchmal, aber dies soll so sein und ist auch ein wenig abhängig vom verwendeten Mehl und Rezept. Also nicht irritieren lassen und sofort Babas oder Savarins backen. Manchen Hobby-Bäcker irritiert auch der für deutsche Verhältnisse hohe Salzgehalt von 2 % in einem süßen Gebäck. Aber, wie meine treuen Leser wissen, hier gibts nur original Geschmack. Vor allem bitte bedenken, dass der Baba oder Savarin sich durch das Tränken noch in seiner Größe fast verdoppelt und eine Menge Sirup oder Fruchtsaft aufnimmt.
Noch ein kleiner Tipp von mir: Immer eine größere Menge Teig zubereiten, da sich die gebackenen Babas oder Savarins wunderbar einfrieren lassen und man so schnell ein leckeres Dessert zubereiten kann. Besonders im Sommer, wenn eure Gärten und die Obsthändler vor Früchten und Beeren nur so platzen, rate ich euch, ein paar Babas oder Savarins in der Kühltruhe zu haben und sie mit frischen Fruchtsäften zu tränken und mit reichlich z.B. Beeren und Sahne auszugarnieren. Ein kleines Schlückchen Hochprozentiges schadet natürlich auch nicht.
Wer schon mal sehen möchte, wie so ein Ur-Baba au rhum aussieht, der schaut mal im Rezept für Puits d’amour nach.
Rezept für Hefeteig für Babas oder Savarins »Pâte à babas ou à savarins«
Zutaten
Wichtige Backutensilien
- Küchenmaschine mit Rühr – oder Knethaken
- Spritzbeutel*
Pâte à babas ou à savarins
- 250 g Mehl Type 550
- 70 g Butter
- 10 g Hefe
- 3 Eier (M)
- 5 g Salz
- 20 g Zucker
- 90 g Milch 3,5 %
- (50 g Rosinen)
Zubereitung
Schritt 1
Mehl durchsieben und die Butter in der Mikrowelle schmelzen. Die Butter sollte flüssig aber nicht heiß sein. Milch auf 35 °C erwärmen.
Schritt 2
Die warme Milch in eine Rührschüssel gießen und die zerbröckelte Hefe (1) hinzufügen. Gesiebtes Mehl, Zucker und Salz mit in die Rührschüssel geben (2) und anfangen alles miteinander zu verrühren. Nach und nach bei laufender Maschine die Eier (Raumtemperatur) hinzugeben (3). Wenn die Eier vom Teig aufgenommen wurden (ca. 3 – 4 Minuten Stufe 3), die flüssige Butter (4) hinzugeben und zu einer homogenen Masse verrühren (ca 3 – 4 Minuten Stufe 3). Zum Schluß und wer mag, 50 g Rosinen unter den Pâte à babas rühren.
Hinweis:
Der Teig ist recht flüssig, das ist normal und muss auch so sein.
Schritt 3
Der Hefeteig für Babas oder Savarins ist jetzt bereit um weiterverarbeitet zu werden. Ab hier bitte dem Rezept für z.B. Baba au rhum mit Moscovado Zucker oder z.B. Savarins folgen.
Wie geht es weiter?
Für individuelle Dariol- oder Savarin-Förmchen, den Hefeteig direkt in einen Spritzbeutel (5) mit passender Tülle füllen , die gebutterten Förmchen damit ausspritzen und den Pâte à baba in den Förmchen für ca. 30 Minuten gehen lassen.
Für eine große Savarin-Form, den Teig in eine Schüssel umfüllen (6) und mit Frischhaltefolie bedeckt, für 30 Minuten gehen lassen. Danach den Teig einmal durchrühern/durchschlagen und in eine Savarin-Form füllen. Den Hefeteig für weitere 30 – 45 Minuten gehen lassen.
Das Teigvolumen sollte sich fast verdoppelt haben. Die beste Temperatur für diesen Schritt wären ca. 24 °C. Sollte der Teig nicht genügend aufgegangen sein, dann das Gehen des Hefeteigs um ca. 10 – 15 Minuten verlängern.
Gebacken wird bei ca. 180 – 200 °C für ca. 15 bis 45 Minuten, je nach Rezept und Größe.
- Befüllen von individuellen Portionsförmchen: Teig in einen Dressiersack mit passender Lochtülle (ca. 1 cm, wenn Rosinen im Teig sind ca. 2 cm) füllen und die Förmchen mit dem Teig ausspritzen. Der Teig lässt sich etwas schwer abreißen. Deshalb eine Schere bereithalten, um ihn abzuschneiden oder mit einem scharfen Messer am Rand der Tülle entlang schneiden. Größere Savarin-Formen können auch mit dem Teigschaber oder einem Löffel befüllt werden.
- Idealerweise die Babas oder Savarins 1 – 5 Tage vor dem Tränken zubereiten. So nehmen sie den Sirup besonders gut auf und sind auch weniger empfindlich bzw. zerfallen nicht. Oder, wenn sie am selben Tag getränkt werden sollen, sie bei 90 °C für ca. 25 – 30 Minuten im Ofen etwas trocknen.
- Ansonsten oder wer auf Nummer sicher gehen möchte, die Babas oder Savarins nicht im Sirup tränken, sondern solange mit einem Löffel Sirup über die Babas oder Savarins gießen, bis sie sich vollgesogen haben. Generell ist aber zu sagen, dass es besser ist sie mit den Händen aus dem Sirup zu nehmen. Wildes rumgestocher mit einer Gabel oder auch mit einem Löffel bekommt ihnen nicht so gut.
- Die gebackenen und ausgekühlten Babas oder Savarins lassen sich sehr gut (vor dem Tränken) einfrieren und auftauen.
La vie est belle
Eure
Claudia aka La Pâticesse
Hmm, irgendwie mag ich mich nicht richtig gewöhnen an die durchgeweichten Dinger. Ich mache auch beim Frühstück keine trempette wie 80% in diesem Land. Ich finds eklig. Deine Babas schauen aber so lecker aus. Vielleicht kriegen sie nochmal ne Chance.
Boah, ich weiß was du meinst. Aber da stört mich am meisten, wenn dann Butter und Konfitüre auf dem Café schwimmen. Den mag ich dann immer nicht mehr trinken und eigentlich auch nicht anschauen. Aber das richtige Babas Rezept kommt noch und die sind echt super guuuut. Du wirst schon sehen…
Ich wünsche dir auch ein frohes Weihnachtsfest und ein friedliches neues Jahr
Claudia
In Paris bleibt manchmal die Flasche Rum am Tisch stehen….